Pavlova – Eine Torte mit Vergangenheit

28. April 2015

Pavlova – An dieser Spezialität scheiden sich seit jeher die Geister. Die zentrale Frage ist: Wer hat die Torte kreiert? Neuseeländer oder Australier? Die beiden Nationen sind sich uneinig und so beanspruchen beide das Dessert für sich.

Aus diesem Grund gibt es für ihre Herkunft zwei Legenden. Die Australier behaupten, dass ein deutschstämmiger Bäcker in Perth einst sagte, dass das Baiser der Torte „so leicht ist wie die Pavlova“. Gemeint war damit die russische Balletttänzerin Anna Pawlowa, die Ende der 1920er Jahre Gastauftritte sowohl Neuseeland als auch in Australien hatte.

Die Neuseeländer allerdings haben das Rezept früher in ihre Kochbücher aufgenommen und sind sich deswegen sicher, die rechtmäßigen „Erfinder“ zu sein.

Meine Begegnung mit Pavlova

Ich wiederum habe meine ganz eigene Verbindung zu diesem Dessert. Als ich mein Auslandssemester in Australien machte, hatte ich eine Vermieterin, die toll kochen konnte. Das lag vielleicht daran, dass sie halb Polin war. Oft hatten wir mit all den Mädchen aus dem Haus und ihr Kochabende an denen wir uns von der nationalen Küche des anderen etwas abgeguckt haben.

Als bekennende Zuckerschnute hat mich besonders dieses Rezept begeistert. Als ich das erste Mal bei der Zubereitung zugesehen habe, fand ich die Torte zugegeben etwas kurios. Baiser, Sahne und Früchte, ist das nicht etwas zu viel des Guten? Auf gar keinen Fall, wie ich später feststellen musste.

Ganz traditionell bereiten Australier diese Torte mit Passionsfrucht zu, denn dieses leicht säuerliche Obst passt wunderbar zum sonst so süßen Dessert. Da es hierzulande aber saisonal bedingt, schwierig ist Passionsfrüchte zu bekommen, funktioniert das Rezept auch wunderbar mit Wald- oder Erdbeeren.

Pavlova – So wird’s gemacht

Nun kann ich nur noch sagen: Lange Rede, kurzer Sinn.

Das braucht Ihr:

  • 4 Eiweiß
  • 280 g Zucker
  • 1 Päckchen Vanillezucker
  • 1 TL Essig
  • 1 TL Speisestärke
  • 2 Becher Schlagsahne
  • Waldbeeren/Erdbeeren

Zubereitung:

  1. Zunächst einmal den Backofen auf 180°C vorheizen. Anschließend die Eier trennen, die Eiweiße in eine Schüssel geben und beginnen, Eischnee zu schlagen. Sobald das Eiweiß eine etwas festere Konsistenz erreicht hat, den Zucker einrieseln lassen.
  2. Den Eischnee steif schlagen. Nun den Essig und die Speisestärke unterheben und den Eischnee noch einmal kurz schlagen. Idealerweise sollte das Baiser fest sein, aber noch glänzen.
  3. Im nächsten Schritt die Baisermasse auf ein gefettetes Backblech geben und zu einem circa 3 cm. hohen Kreis formen und die Oberfläche glatt streichen.
  4. Den vorgeheizten Ofen auf 100°C zurückschalten und die Pavlova eine Stunde backen. Dann die Türe vom Backofen öffnen um die Pavlova auskühlen zu lassen. Das Besondere an der Pavlova ist, dass das Baiser außen knusprig, aber dennoch hell und innen weich ist. Wenn in diesem Stadium die Mitte des Baisers absinkt, dann ist das kein Grund zur Sorge, dann ist nämlich mehr Platz für die Schlagsahne.
  5. Die wird dann schließlich kurz vor dem Anrichten steif geschlagen und auf dem Baiser verteilt. Zum Schluss werden noch die Waldfrüchte oben auf der Torte drapiert.
Pavlova

Eigentlich ein ganz einfaches Rezept oder?

Ganz viel Spaß beim Nachmachen dieser historischen Spezialität und hoffentlich auch viele zufriedene Gäste!

Bild Pavlova: © Profotokris – Fotolia.com

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Autor

Kim

‚Ein Landei, wie es im Buche steht.‘, so könnte man Kim wohl beschreiben. Aufgewachsen in ländlicher Idylle, findet sie das schön, was viele wohl eher als ‚langweilig‘ abtun würden. Falls es dann doch mal in die Stadt geht, sind es wahrscheinlich die Freunde, die sie mit einem Cocktail oder Kinobesuch locken. Wenn bei diesen Treffen viel gelacht wird, ist Kim stets im Mittelpunkt, denn schließlich ist sie für ihr überlautes Lachen bei ihren Freunden bereits berühmt-berüchtigt. Eine Freude bereitet man Kim mit einer Partie Sing Star, oder einfach damit, dass man ihr eine gute Live-Performance auf YouTube zeigt.

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