Wie man Bilder richtig in Szene setzen kann – unsere Tipps!

18. August 2014

Grundsätzlich gilt: Erlaubt ist, was gefällt! Die Auswahl der Werke, die ihr gerne in euren vier Wänden sehen wollt, darf und soll eure Handschrift tragen. Das Einzige worauf es zu achten gilt, ist die richtige Inszenierung. Denn dadurch könnt ihr euren Wohnräumen einen ganz anderen Charakter verleihen. In meiner eigenen Wohnung verfüge ich beispielsweise über viele nahezu weiße Wände, eine wahre Spielwiese, auf der ich versuche alles einen Rahmen zu geben, was ich auf Flohmärkten an Kunst entdecken kann. Das können Collagen unbekannter Künstler sein, filigrane Zeichnungen, Postkarten oder sogar auch mal eine Kekspackung. Was dabei miteinander harmoniert und was nicht, ist wohl eher ein subjektives Empfinden, daher seid mutig und testet euch aus. Natürlich sind auch farbige Wände eine schöne Option, um Bildern mehr Ausdruckskraft zu verleihen. Wichtig ist, dass man den Raum als Ganzes betrachtet sowie seine Größe und die Anzahl der vorhandenen Möbelstücke, schließlich sollen die Bilder wirken können. Bei kleinen Räumen mit wenig freier Fläche oder farbigen Wänden, können viele oder auch zu große Bilder schnell überladen wirken.

Es gibt viele Möglichkeiten, wie man seine Bilder präsentieren kann. Ich persönlich achte konsequent darauf, bei meinen Anordnungen immer eine ungerade Anzahl an Motiven miteinander zu vereinen und mit unterschiedlichen Rahmen und Größen zu arbeiten. Orientiert habe ich mich dabei wohl unbewusst an der berühmten Petersburger Hängung. Diese geht auf die üppig behängten Wände der Sankt Petersburger Eremitage zurück, bei der große Kunstsammlungen an einer Wand präsentiert wurden. Im Fokus stand hier nicht mehr das einzelne Bild, sondern das gesamte Zusammenspiel der Bilder. Während früher gerne Bilder von Landschaften und Adelsportraits verwendet wurden, ist die Auswahl der heutigen Motive deutlich vielfältiger. Mit dieser Inszenierung ist für Spannung und Lebendigkeit gesorgt.

Petersburger Hängung

Wer es ruhiger und harmonischer mag sollte sogenannte Raster-Hängungen verwenden, bei denen die Bilder quadratisch oder rechteckig, in einer Reihe über- und nebeneinander, arrangiert werden, so dass ein Gesamtbild geschaffen wird. Durch die Verwendung von gleichen Rahmen wird der symmetrische Effekt verstärkt. Das funktioniert übrigens am besten bei nahezu gleichen Motiven, wie bspw. aus verschieden Perspektiven geschossene Strand-Fotografien oder leicht variierende Pflanzenmotive.

Warum hängen, was auch stehen kann? Bilder müssen nicht immer mühsam mit Hammer und Nagel einzeln an der Wand positioniert werden. Sie können auch nebeneinander auf Holzschienen, die an der Wand befestigt werden, gestellt werden. Diese Variante hat einen ganz besonderen Vorteil, denn Bilder lassen sich hier ganz einfach austauschen. Dies ist also besonders für diejenigen interessant, die häufiger umdekorieren. Hat man viel Platz, lässt sich auch ein unkonventioneller Mix aus auf dem Boden stehenden Bildern und hängenden herstellen – mein heimlicher Favorit. 😉

Bilderschiene

Bitte beachtet, dass die Höhe, in der die Bilder angebracht werden, sich immer ein wenig an der Perspektive des Betrachters orientieren sollte. Gegenüber einem Sofa solltet ihr das Bild also gerne ein wenig tiefer positionieren und in Treppenhäusern parallel zum Treppenlauf hängen. Die Auswahl der Rahmen sollte sich immer am Rest der Einrichtung orientieren. Ein Barockrahmen zu Möbelstücken in Buche kann schwierig werden. Hier bspw. lieber zu schlichten silbernen Rahmen greifen. Passepartouts können dazu beitragen das Bildmotiv noch einmal besonders hervorzuheben.

Wer jetzt Lust bekommen hat seine Fotos und Bilder neu zu inszenieren, sollte neben Hammer und Nagel ein wichtiges Handwerksutensil nicht vergessen – die Wasserwaage! Denn bei allem kreativen Spielraum, gerade sollten die Bilder in jedem Fall hängen. 🙂

 

Titelbild & Bilder Fließtext © Mihalis A. – Fotolia.com

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Autor

Katrin

Katrin wohnt in Münster, liebt es Neues zu entdecken und hat ein großes Faible für Interior-Design. Dafür verbringt sie gerne Stunden damit, über Flohmärkte zu tingeln oder ausgiebig in Wohnzeitschriften und Interior-Büchern zu blättern. Ihr liebstes Möbelstück ist der Stuhl in sämtlichen Formen und Farben. Sie besitzt eine gewisse Schwäche für Süßigkeiten, die sie mit ausgiebigen Joggingeinheiten und Yoga bekämpft. Gerne mit einem neuen schicken Paar Sneaker, die auch im Alltag ein unverzichtbarer Teil ihrer Garderobe sind.

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