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So wirst Du zum Weinkenner!

9. März 2016

„Meine Dame, möchten Sie auch einen Wein zu Ihrem Menü?“ Und ich so: „Ja klar, öhm… und zwar so einen Weißen, bitte. Äh, ja.“

So oder so ähnlich klang noch vor wenigen Jahren mein Gespräch mit dem Kellner. Ich ein Weinkenner? Fehlanzeige! Auch ein Blick in die Karte half mir da nicht weiter. Die Begriffe Grauburgunder, Riesling oder Chardonnay waren mir nicht ganz unbekannt. Aber sie gaben mir keinerlei Anhaltspunkte darüber, was ich mögen könnte.

Lange Zeit habe ich daher immer den gleichen Wein getrunken. Ja kein Geld in den Sand setzen mit teurem, aber nicht schmeckendem Wein. Bis ich es dann gewagt habe: Eine Großbestellung bei einem Händler mit viel Auswahl. Sechs rote, sechs weiße. Querbeet. Ich habe mich einfach durchprobiert, und festgestellt, dass es sehr viele Weine gibt, die mir schmecken. Und das es große geschmackliche Unterschiede gibt. Tatsächlich passt der eine Wein besser zum Fisch, der andere eher zur Pizza und ein dritter möchte vielleicht in der lauen Sommernacht auf der Terrasse genippt werden.

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Eine günstigere Variante verschiedene Weine kennenzulernen ist sicherlich eine Weinprobe. Das kann ich wirklich sehr empfehlen! Ich habe auf meiner letzten viele nette Leute kennen gelernt, sehr lecker gegessen und zehn Weine getestet. Hui, das sind viele! Aber man bekommt zum Glück immer nur einen kleinen Schluck. Wenn es einem zu viel wird, ist auch keiner böse, wenn man den Wein ausspuckt. 😉 Zu den verkosteten Weinen gab es viele Infos rund um Herstellung, Geschmack und Lagerung der Weine. Das Wichtigste habe ich euch in einem kleinen Weinlexikon zusammengefasst:

Weinkenner: So lernst Du das kleine 1×1 des Weins

Grundsätzlich kann man einen Wein anhand seines Anbaugebiets und seiner Rebsorte identifizieren. Bekannte Anbaugebiete sind die Toskana, Sizilien, Burgund, Bordeaux, die Moselregion oder auch die Pfalz. Oftmals werden in verschiedenen Gebieten die gleichen Rebsorten angebaut. Je nach Region, Klima oder Höhenlage bilden die Trauben jedoch unterschiedliche Aromen aus.

Durch Züchtung gibt es mittlerweile mehrere tausend Rebsorten. Die Zahlen variieren zwischen 8.000 und 16.000. Wikipedia spricht von 10.000. 😉 Doch nur die wenigsten Sorten haben weltweit eine Bedeutung. Deswegen sind dem Normalverbraucher meist auch nur sehr wenige bekannt:

Welche Rotweine Du kennen musst:

Cabernet Sauvignon

Zählt zu den besten und meistangebauten Rebsorten der Welt. Ist würzig, kräuterig und hat ein Aroma nach schwarzen Johannisbeeren. Zudem enthält sie viel Tannin.

Dornfelder

Der Wein aus dieser Rebsorte ist kräftig und tanninhaltig. Sein Geschmack ist fruchtig und erinnert an Schwarzkirschen.

Merlot

Diese Rebsorte ist säurearm und fruchtig mit einem Aroma von Pflaumen. Der Wein ist weich und süffig.

Pinot Noir

Aus dieser Sorte gewinnt man einen sehr vollmundigen harmonischen Wein. Man könnte ihn auch als schwer bezeichnen. Er schmeckt fruchtig und Säure und Tannine sind sehr harmonisch.

Was Du über Weißweine wissen solltest:

Chardonnay

Weißwein aus der Rebsorte Chardonnay ist fruchtig und frisch. Seine Aromen sind eher süßlich und erinnern an Himbeeren, Vanille oder Rosen.

Gewürztraminer

Wie der Name schon sagt, ist diese Sorte sehr würzig. Er riecht fruchtig, fast exotisch und hat Nuancen von weihnachtlichen Gewürzen. Dabei hat er wenig Säure.

Riesling

Fans von säuerlichem, kräftigem Wein kommen hier auf ihre Kosten. Er hat eine einzigartige, feine Traubenfruchtigkeit, die Kenner sehr schätzen.

Sauvignon Blanc

Aromatisch, fruchtig und frisch – so kann man diesem Wein beschreiben. Sein Aroma erinnert an Holunder.

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Noch Fragen an den Weinkenner?

Trocken, halbtrocken oder süß?

Das hängt davon ab, wie viel Restzucker im Wein ist. Je länger der Wein gärt, desto mehr Zucker wird in Alkohol umgewandelt und desto herber wird er im Geschmack.

Was ist denn Tannin?

Tannin ist ein Gerbstoff, der hauptsächlich in Rotwein vorkommt. Die Tannine sind in der Schale, den Stielen und den Kernen der Trauben. Sie geben dem Wein den typischen, herben Geschmack. Ein starker schwarzer Tee enthält denselben Stoff, den manche vielleicht als pelzig auf der Zunge beschreiben würden.

Und was sind Phenole?

Phenole sind ebenfalls in den Weintrauben enthalten. Sie sind chemische Substanzen, die für Farbe, Geruch und Geschmack des Weins verantwortlich sind.

Was kommt außer den Trauben noch in den Wein?

Wein macht man, vereinfacht gesagt, aus Trauben, Wasser und Hefe. Aus der Hefe und dem Zucker der Trauben wird Alkohol. Säure, Tannin und Phenole aus den Trauben bestimmen Geschmack, Geruch und Farbe des Weins.

Wie kann ich meinen Wein am besten lagern?

Dunkel und kühl ist grundsätzlich gut. Je nachdem, welchen Verschluss die Flasche hat, lagert man den Wein liegend oder stehend. Ein Naturkorken muss immer feucht sein, damit er sich ausdehnt und die Flasche dicht ist. Also liegend lagern, damit der Korken mit dem Wein in Berührung kommt. Ein Schraubverschluss hält auch in trockenem Zustand dicht. Die Flaschen können also auch stehend lagern. Ein Schraubverschluss deutet übrigens nicht, wie oft vermutet, an, dass der Wein keine gute Qualität hätte. 😉 Eine dritte Variante des Verschlusses sind die Plastikkorken. Tatsächlich keine allzu gute Art einen Wein zu verschließen, da sie nicht so dicht sind wie Naturkorken. Sie können sich nicht ausdehnen. Egal wie ihr diese Flaschen lagert, zu lange solltet Ihr mit dem Verzehr nicht warten. Wenn Wein mit Sauerstoff in Berührung kommt, kippt er schnell um. Eine bereits geöffnete Flasche hält sich wenige Tage im Kühlschrank.

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Ich hoffe, ich konnte Euch so einen kleinen Überblick über die Weinlandschaft geben. Oder zumindest: Lust machen, selbst zu probieren. Wenn Ihr gerne mal ein Glas Wein trinkt, schadet es sicher nicht, zu wissen, was man mag. Es ist dabei nicht wichtig, wie teuer der Wein ist, welchen Namen er hat oder aus welchem Anbaugebiet er kommt. Hauptsache ist: der Wein soll Euch gefallen. Er soll ja ein Genussmittel sein, das man gelegentlich trinkt, weil er so gut schmeckt.

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Autor

Svenja

Svenja ist ein lebensfroher Mensch, der oft lacht und viel und gerne redet. Die gebürtige Ostfriesin fühlt sich seit einigen Jahren auch im Münsterland heimisch und liebt es, mit Freunden sonnige Stunden in Münsters Parks und Straßencafés zu verbringen oder ausgiebig durch die Stadtviertel zu spazieren. Auf den „Brettern, die die Welt bedeuten“ fühlt sie sich ebenfalls sehr wohl und so kommt es, dass man sie gelegentlich auf den Kleinkunstbühnen der Stadt beim Improvisationstheater spielen beobachten kann. Nach Feierabend kann man sie leicht zu einem guten Essen oder einer rasanten Partie Badminton überreden. Manchmal versinkt sie aber auch ganz für sich allein in einem spannenden Krimi.

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