Elternsprech­stunde: Hausmittel für Kinder

7. Oktober 2019

Schnupfen, Husten, Halsweh: Die Erkältungszeit ist da, lässt sich aber mit dem passenden Hausmittel schnell und effektiv behandeln. Wir haben mit Hausmittel-Expertin Claudia Schauflinger gesprochen und die besten Tipps und Tricks für Euch zusammengestellt. Diese Hausmittelchen sind lediglich als Tipps für kleinere Erkältungen und Wehwehchen zu sehen und ersetzen keinen Arztbesuch. Unter diesem Beitrag findet Ihr das gesamte Video mit allen Ratschlägen zum Anschauen.

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Immunsystem der Kinder

Liebe Claudia, eine Kindheit ohne Krankheit gibt es nicht, oder?

Claudia: „Das stimmt. Das Immunsystem der Kinder muss ganz viel lernen und kommt in Kontakt mit zahlreichen Keimen und Erregern. Kita, Krippe oder auch beim Spiel mit Freunden: In der Kindheit gibt es viele Gelegenheiten Viren weiterzugeben, und in der kalten Jahreszeit sind manche Kinder gefühlt dauerkrank. Das ist zwar anstrengend für die Eltern, aber kein Grund zur Sorge.

Trotzdem ist eine Erkrankung auch immer eine Belastung für die ganze Familie und zehrt an unserer Energie. Da hilft es immens, wenn wir einige einfache Dinge griffbereit haben um erste Symptome schnell zu lindern und für Beruhigung zu sorgen.“

Nach der Krankheit ist dann oft vor der Krankheit, wie kann ich mich besonders gut vorbereiten?

Claudia: „Schreibt Tagebuch! Nach jeder Krankheit notiert ihr kurz, wer wie erkrankt war und was dem Kind besonders gut geholfen hat. Manchmal kann man sich nicht alles merken und da ist eine solche Gedankenstütze hilfreich. Sucht Euch außerdem Menschen, die ähnlich ticken, damit ihr in diesen Situationen Ansprechpartner griffbereit habt. Und denkt immer auch an Selbstfürsorge. Nur, wenn Ihr fit seid, könnt ihr Euch besonders gut um andere kümmern.

Mein Geheimtipp für eine kleine Auszeit: Ein warm ansteigendes Fußbad. Hierzu stellt Ihr einfach einen großen Eimer in die Badewanne oder Dusche und stellt Eure Füße herein. Ihr beginnt mit lauwarmem Wasser bis zu den Knöcheln und lasst das Wasser und auch die Temperatur dann langsam ansteigen. Nach 10 Minuten seid Ihr so richtig wohlig-warm-erholt und könnt Eure Kinder weiter verwöhnen“

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Zwiebel als Geheimwaffe

Der Klassiker ist dann häufig Schnupfen bei Babys und Kleinkindern. Was hilft hier besonders gut?

Claudia: „Die Zwiebel ist hier ein absolutes Allround-Talent. Einfach kleingeschnitten ans Bettchen stellen oder in einem Säckchen aufhängen. Leicht angedrückt, tritt der Saft noch mehr heraus und hilft eine verstopfte Nase zu befreien. Das Zimmer riecht dann zwar etwas streng, aber die Zwiebel verflüssigt Sekrete, der Schleim verflüssigt und kann über den Rachen abfließen. Einfacher geht es kaum.

Mit einem dünnen Ordner könnt Ihr außerdem die Matratze etwas erhöhen und so eine leichte Schräglage erzielen. Das ist bei Husten und Schnupfen angenehmer.

Zusätzlich hilft eine hohe Luftfeuchtigkeit. Nehmt das Kind tagsüber ruhig in die Trage oder auf dem Arm, stellt einen Kochtopf mit Salzwasser auf den Herd und geht in der Küche spazieren. So kann das Kind die salzdampfangereicherte Luft im Vorbeigehen einatmen und der Schleim kann abfließen. Salz hat keimhemmende Inhaltsstoffe und regt die Durchblutung der Schleimhäute an. Eine gut durchblutete Schleimhaut ist stärker befeuchtet und kann seine Abwehrfunktion besser wahrnehmen.

Für stillende Mütter ist das einfachste Mittel die Muttermilch. In die Nase geträufelt weicht sie nicht nur den Schleim auf, sie hat auch eine heilende Wirkung!“

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Ätherische Öle gegen Übelkeit

Muttermilch hilft auch bei wunden Babypopos, oder?

Claudia: „Genau. Muttermilch kann tatsächlich für fast alle Probleme an der Haut genutzt werden. Wunde Babypopos können auch mit Schwarztee oder Eichenrindensud betupft werden. Das sorgt für eine Schutzhülle. Achtet zudem darauf, dass der Popo stehts trocken ist. Gegebenenfalls gebt ein wenig Heilwolle mit in die Windel. Dies hilft auch bei Rötungen und Wundsein.“

Die Herbstferien stehen quasi vor der Tür und viele haben eine längere Autofahrt vor sich. Was hilft bei Reiseübelkeit?

Claudia: „Tatsächlich ist hier Vorbereitung die halbe Miete. Denn schlecht vorbereitet, geraten Eltern etwa bei Übelkeit schnell unter Stress. Der überträgt sich dann wiederum auf die Kinder. Seid also gut gerüstet mit Spuckbeuteln, Tüchern, und Co.

Achtet darauf, dass die Kinder nicht mit dem Handy oder Büchern beschäftigt werden. Der Blick sollte sich nach vorne richten. Wichtig ist außerdem frische Luft im Auto und dass die Kinder nicht zu warm angezogen sind. Vorbereiten könnt Ihr zum Beispiel Ingwerwasser oder für kleinere kühler Pfefferminztee oder Wasser mit etwas Minze. Beides hat magenberuhigende Wirkung. Wenn man ätherische Öle mag, gebe ich gerne einen Tropfen Orangen- oder Limettenöl auf ein Wattepad und gebe es in ein Marmeladenglas. Bei Bedarf können die Kinder daran riechen. Auch dies wirkt magenberuhigend. Kindern tut es aber auch häufig schon gut, etwas selbst in der Hand halten zu dürfen. Das tiefe Einatmen in den Bauch ist auch hilfreich.“

Umsorgtwerden als Wundermittel

Hast Du ein Wundermittel für alle Zwecke, abgesehen von der Zwiebel?

Claudia: „Das Wunder der Hausmittel hat auch immer etwas mit sich Zeit nehmen und umsorgt werden zu tun. Allein die Oxytocin-Ausschüttung beim verwöhnt werden sorgt schon für eine erste Schmerzlinderung. Wir schenken also Zuwendung und Körperkontakt und leisten so bereits die beste Hilfe für die Kinder.“

Die ganze Elternsprechstunde mit Claudia im Video

Sieh Dir jetzt die gesamte Folge unserer Elternsprechstunde im Video an. Hast Du weitere Fragen? Dann stell sie gerne unten in den Kommentaren.

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Zur Elternsprechstunde: In regelmäßigen Abständen findet auf unseren Facebook- und Instagram-Kanälen ein Live-Expertentalk statt mit tollen Themen rund um Schwangerschaft, Stillzeit, Geburt und Elternschaft. Sei beim nächsten Mal unbedingt live dabei und stell auch Deine persönlichen Fragen!

Autor

Eliza

Eliza ist eigentlich ein Großstadtmädchen und hat in Wien, Valencia, London, Berlin und Frankfurt gelebt, bevor es sie in das beschauliche Münsterland zog. Hier ist sie mit Mann, zwei Kindern und Hund voll und ganz angekommen und genießt jeden Tag die Vorzüge des Landlebens: frische Luft statt volle Straßen, Nachbarschaftsliebe statt Anonymität und vor allem die unendliche Weite vs. Skyscraper-Schluchten. Als Digital-Junkie liebt sie alles, was die Online-Welt betrifft. Social Media ist ihre absolute Leidenschaft, die sie bei Ernsting’s family nun auch zum Beruf gemacht hat. Online sowie offline heißen Eliza‘s Keywords #Familie #Freunde #Reisen #Fashion #Food.

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