Familienkrise, Krise, Streit, Weihnachten, Stress, Frust, Weihnachtsstress

Xmas: Dieses Jahr mal keine Familienkrise

18. Dezember 2017

Alle Jahre wieder: Stress zur Weihnachtszeit und eine Familienkrise, wie sie im Buche steht. Weihnachten, das ist doch eigentlich das Fest der Liebe. Doch häufig kommt es zu Streitereien, weil die Vorbereitungen zu viel und der Erwartungsdruck einfach zu hoch ist. Da haben wir uns doch wieder einmal so richtig ins Zeug gelegt, stundenlang in der Küche gestanden und gekocht und gebacken, den Baum geschmückt, die Deko perfektioniert, das Richtige eingekauft, die Wohnung geputzt und natürlich auch die Weihnachtskarten geschrieben. Eben genauso, wie es die Mama auch schon immer gemacht hat. Puh. Und Heiligabend sind dann doch wieder alle unzufrieden und enttäuscht. Der Schwiegermutter ist die Weihnachtsgans zu trocken, der Sohn hat das falsche Computerspiel geschenkt bekommen, und die Tochter will nicht mit in die Christmette gehen. Zu guter Letzt knallt der Vater noch die Tür zu und Weihnachten 2017 ist mal wieder gelaufen.

Familienkrise: Habe ich versagt?

Warum ist das eigentlich so? Damit dieses Jahr alles anders kommt, haben wir mit Gudrun Henseler gesprochen. Sie ist Familienberaterin des Evangelischen Familienzentrums in Radevormwald und kennt sich mit den Themen Weihnachten und Familienkrise so richtig gut aus. „Oft verbinden wir mit dem Weihnachtsfest übergroße, romantische Erwartungen wie Liebe und Geborgenheit, Schnee, tolle Geschenke und Harmonie“, erklärt die ehemalige Leiterin des Familienzentrums. „Und wenn es dann doch anders kommt, geben wir uns oft selbst die Schuld. Wir fragen uns dann: Wo habe ich versagt?“

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Zu hohe Erwartungen

Henseler rät Familien, bereits im  Vorfeld mit den Familienangehörigen das Fest zu besprechen. „Wenn es schon hier zu Unstimmigkeiten kommt, können diese besser im Vorfeld ausdiskutiert werden. Vorab kann auch schon eingeteilt werden, wer für was zuständig ist. Denn die Aufgaben können auch verteilt werden – es ist schließlich ein gemeinsames Fest. So fühlt sich auch jeder für das Gelingen verantwortlich und die Last liegt nicht nur bei einer Person. Früher haben vielleicht die Mütter alles alleine organisiert. Heute aber leben wir in ganz anderen Kontexten und sozialen Systemen. Da versuchen die berufstätigen Mütter nebenbei an Heiligabend alles auf die Beine zu stellen, wofür die eigene Mutter sich vielleicht wochenlang Zeit genommen hat.“ Henseler fordert daher: „Neue Zeiten erfordern neue Ideen für das Fest.“

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Familienkrise: Traditionen brechen

„Erlaubt Euch, aus Traditionen auszubrechen. Stimmt das, was Ihr schon immer gemacht habt? Oder können wir etwas verändern? Will ich lediglich alle Besucher abarbeiten oder habe ich auch einen Blick für mich und meine Familie? Es müssen etwa nicht alle Verwandte an den Weihnachtsfeiertagen besucht werden. Es gibt auch eine Zeit vor Weihnachten, zwischen den Jahren oder im Januar. Versucht die Situation zu entzerren und etwas zu ändern. Ebenso sollten die eingeladenen Gäste nicht moralisch indirekt zum Kommen gezwungen werden. Sprüche wie – Oma freut sich auch schon – sind nicht immer angebracht.

Traditionen sind zwar wichtig und verhindern immer neue Diskussionen um etwas, aber wenn sie ihren Inhalt verloren haben, sind sie nur noch unangenehme Zwänge. Vielleicht können die Onkel und Tanten, die sich jedes Jahr über Politik streiten, an verschiedenen Tagen kommen? Entscheide bewusst und nehme das Fest selbst in die Hand. Sonst gibt es am Ende sowieso Streit. Und sollte es zu unpassenden Diskussionen und Streitereien kommen, kann der Gastgeber gut und gerne dazwischen gehen und sagen, dass diese Themen an Heiligabend nicht besprochen werden sollen.“

Freiräume schaffen

„Für manchen bedeutet das Weihnachtsfest viel Zeit mit vielen Menschen unter einem Dach zu verbringen. Überlegt Euch doch schon einmal vorab, was bei Leerlauf gemacht werden kann um Frust zu vermeiden. Vielleicht gibt es Spiele, Lieder, die gesungen werden können oder einen schönen Spaziergang? Erlaubt Euren Gästen auch, sich abzuseilen. Wer will, muss sich zwischendurch zurückziehen können. Es muss nicht alles in der Gruppe gemacht werden. Seid tolerant und gewährend“, empfiehlt Henseler.

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Familienkrise: Geschenkefrust

„Spätestens bei den Enkelkindern geht es häufig los – die Rivalitäten zwischen den Familien und die Tyrannei des Schenkens. Wenn sich die Eltern oder Schwiegereltern nicht an Abmachungen halten, bleibt selbstbewusst und ruhig. Ihr solltet Euch niemals aufgrund von Geschenken schlecht fühlen. Im Vorfeld kann mit allen darüber gesprochen werden und vielleicht zu Mäßigung ermutigt werden. Den Kindern sollte stets vermittelt werden, dass es auf das Schenken an sich ankommt und daran, dass an sie gedacht wurde. Nicht aber auf den Wert oder die Größe des Geschenks.

Auch wenn Euch selbst ein Geschenk so überhaupt nicht gefällt. Denkt immer daran: Der Schenkende hat sich vermutlich Gedanken gemacht und Mühe gegeben. Schließlich sind Geschenke vor allem ein Akt der Verbundenheit. Wenn die Enttäuschung über ein Geschenk dann doch sehr groß ist, ist ein gespieltes Freuen natürlich auch nicht das Richtige. Je nachdem, was das Gegenüber vertragen kann, kann auch ein Umtausch vorgeschlagen werden.“

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Autor

Eliza

Eliza ist eigentlich ein Großstadtmädchen und hat in Wien, Valencia, London, Berlin und Frankfurt gelebt, bevor es sie in das beschauliche Münsterland zog. Hier ist sie mit Mann, zwei Kindern und Hund voll und ganz angekommen und genießt jeden Tag die Vorzüge des Landlebens: frische Luft statt volle Straßen, Nachbarschaftsliebe statt Anonymität und vor allem die unendliche Weite vs. Skyscraper-Schluchten. Als Digital-Junkie liebt sie alles, was die Online-Welt betrifft. Social Media ist ihre absolute Leidenschaft, die sie bei Ernsting’s family nun auch zum Beruf gemacht hat. Online sowie offline heißen Eliza‘s Keywords #Familie #Freunde #Reisen #Fashion #Food.

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