Silvesterrezept: Think pink mit der Kichererbse

13. Dezember 2016

Silvesterparty, Silvesteroutfit, Silvesterrezept… Alle Jahre wieder kommt dieser Moment, der entweder panische Schockstarre oder hektische Betriebsamkeit zur Folge hat: Wo verbringen wir den letzten Tag des Jahres? Gehen wir mit fünfhundert anderen feierwütigen Nomaden auf DIE Party des Jahres oder wird es eher ein geselliges Beisammensein im kleinen Kreis? Letzte Option drängt sich bei Kindern im Alter von 0-16 Jahren förmlich auf 🙂 und beantwortet in großen Teilen auch schon die Frage des most glamorous outfit ever. Das kann man sich da nämlich schenken #lessismore

Als wäre die Challenge der Lokalität noch nicht genug – aus meiner Sicht eine eh vollkommen überbewertete Fragestellung, da dieser Tag auch nicht zwangsläufig großartiger oder dramatischer als alle anderen 364 oder 365 werden muss – schließt sich bei erfolgreicher Verlagerung in den häuslichen Kontext die kulinarische Herausforderung an. Was bringen wir zu essen mit? Machen wir Fondue oder Raclette? Wer hat ein herausragendes Silvesterrezept? Aber bitte ohne stundenlange Vorbereitungen…

An dieser Stelle kann ich Abhilfe schaffen – ein ebenso schmackhaftes wie gesundes Rezept. Kinderleicht in der Zubereitung (es gibt ja auch viele kleine Helfer, die mitkochen wollen), optisch ansprechend und zudem auch noch vegan und glutenfrei. #healthyliving

Der Tipp der Woche für Euer Silvesterrezept: Wurzelgemüse mit Falafeln und frischem Rote-Bete-Humus

Starten wir mit dem vielleichtaufwändigsten Teil, dem Wurzelgemüse. Allein dieser Name mag für den einen oder anderen schon bedrohlich klingen, ist aber ein herrlicher Überbegriff für gaaaanz viele Gemüsesorten, die unter der Erde gedeihen und sich vortrefflich miteinander kombinieren lassen. Ich habe aus rein ästhetischen Gesichtspunkten Karotten, rote Bete, Pastinaken und Petersilienwurzeln ausgewählt. Ich hätte aber ebenso gut auch weiße oder gelbe Möhren, Schwarzwurzeln oder violette Mohrrüben nehmen und ähnlich farbenfrohe Kreationen schaffen können.

Kleiner Schlaubischlumpf-Exkurs: Was ist denn der Unterschied zwischen Pastinaken (in vielen Babygläschen, aber weder zur Freude der Lütten, noch der Eltern) und Petersilienwurzeln?

Sie sehen sehr ähnlich aus – Pastinaken (links oben im Bild) haben aber ein eher süßliches Aroma und sind etwas nachgiebiger in der Konsistenz, wohingegen die Petersilienwurzel (links unten) würziger schmeckt und auch härter ist.

Silvesterrezept-1

Ich habe alles für vier Personen kalkuliert. Wenn Ihr ganze Fußballmannschaften bekochen müsst oder aber eher einen romantischen Pärchenabend plant, bitte entsprechend rauf- oder runterrechnen. Für vier Personen braucht Ihr:

  • 2-4 Pastinaken
  • 2-4 Möhren
  • 2-4 Petersilienwurzeln
  • 2 Rote Bete
  • 3 EL Olivenöl
  • 3 EL Ahornsirup
  • Kräuter und Gewürze (in diesem Fall provencalischer Natur; Curry und Koriander funktionieren aber ebenso)

Als allererstes heizt Ihr den Ofen auf 220 Grad vor. Dann schält Ihr die Wurzeln (Einmalhandschuhe sind bei der stark färbenden Roten Bete angebracht!), stiftet das Gemüse und vermengt dann alles in einer Rührschüssel mit der Marinade. Gebt alles in eine Auflaufform und für 30-35 Minuten in den Ofen damit! Et voilà…

Silvesterrezept-2

Zweiter Schritt Silvesterrezept: Selfmade Humus

Die faulen oder charmanter ausgedrückt ergebnisorientierten Leser unter Euch sagen jetzt zu Recht, dass mittlerweile jeder Supermarkt diese leckere Köstlichkeit aus dem Orient anbietet – teilweise auch in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen (mit Kräutern, Curry und anderen Kombinationen). Ich halte entgegen, dass fast nichts so lecker schmeckt wie hausgemacht und Ihr zu dem selbst in der Hand habt, ob Ihr Bio esst oder nicht, ob Ihr wie in meinem Fall die versteckten und unnötigen Salz- und Zuckerzugaben vermeiden möchtet. Die Basis eines jeden Humus ist die Kichererbse, eine der großartigsten Erfindungen auf diesem Planeten. Die gelben Hülsenfrüchte stecken voller Proteine (rund 20%) und Mineralstoffe (vor allem Eisen, Magnesium und Zink) und sind somit ein super Eiweißlieferant. Außerdem glänzen Kichererbsen durch viele Ballaststoffe, komplexe Kohlenhydrate und ungesättigte Fettsäuren. Sie halten lange satt, ohne den Blutzuckerspiegel in die Höhe zu treiben. Und wer den Spruch von den Böhnchen und Tönchen kennt: Von allen Hülsenfrüchten machen die Kichererbsen am wenigsten Radau im Magen-Darm-Trakt.

Silvesterrezept-3

Am liebsten kaufe ich die Kichererbsen im Glas (dm oder Alnatura), es gibt sie aber auch nicht Bio in der Konservendose. Es bleibt Euch überlassen, ob Ihr die Flüssigkeit (Wasser und Salz) abgießt oder mitverwendet, macht das Humus cremiger.  Außerdem braucht Ihr:

  • 2 EL Tahin Sesammus
  • 2 Knoblauchzehen
  • 2 EL Olivenöl
  • den Saft einer ganzen Zitrone

Entweder muss dann der Pürierstab ran oder Ihr habt eine Küchenmaschine oder Moulinette zur Hand. Alle Zutaten miteinander vermengen und pürieren; nach ein, zwei Minuten habt Ihr eine schöne streichzarte Masse. Für die besondere Note (optisch und geschmacklich) gebe ich noch ein bis zwei Esslöffel Rote Bete-Saft dazu – fertig ist „the pink protein power“!

Silvesterrezept-4

Der krönende Abschluss: Falafel der etwas anderen Art

Auch die frittierten Bällchen aus Kichererbsenmus stammen ursprünglich aus der arabischen Küche, sind aber aus der internationalen Street Food-, Imbiss- und Snack-Landschaft aber nicht mehr wegzudenken. Die kleinen Klößchen sind superleicht selbst zu machen und lassen sich so wunderbar individualisieren. Ihr könnt andere Gewürze beigeben, sie vor dem Braten in Sesam wälzen oder auch andere Formen wählen. Am Anfang ist immer der Püree oder der Teig. Bei mir setzt er sich wie folgt zusammen:

  • eine Packung Falafeln
  • eine halbe Zwiebel (fein gehackt)
  • eine Knoblauchzehe (gehackt oder gepresst)
  • Schnittlauch und Petersilie nach Belieben

Silvesterrezept-5

Der Inhalt einer solchen handelsüblichen Packung wird mit allen anderen Zutaten und 260 ml kochendem Wasser verrührt und muss dann mindestens eine Viertelstunde quellen, bevor Ihr das Püree weiterverarbeiten könnt. Hier ist jetzt Handarbeit gefragt: formen und kneten at its best! Die Menge reicht für 12-15 Bällchen, je nachdem wie groß Ihr sie formt. Bei mir sind die Falafeln in der Regel etwas größer und nicht kreisrund, sondern wie kleine Burger 🙂 Kleiner Hinweis: Die Masse ist ziemlich klebrig, am einfachsten legt Ihr alles an Schmuck vorher ab, da sich die Kichererbsenpaste sonst überall verteilt… In der Pfanne bratet Ihr die Patties dann von beiden Seiten goldgelb und knackig kross. Ihr könnt sie aber auch in die Fritteuse werfen oder fettarm im Ofen backen. Ich bevorzuge die Bratpfanne, lass die fertigen Falafeln dann aber nochmal fünf Minuten im Backofen ruhen und durchziehen, der vom Wurzelgemüse ja noch eine gewisse Restwärme haben sollte.

Klassischerweise ist unser Silvesterrezept ein Tellergericht. Mit kleinen Weckgläschen könnt Ihr aber auch eine aparte und ungewöhnliche Fingerfood-Variante zaubern, mit denen Ihr den anderen Partygästen Aahs und Oohs entlocken könnt…

Viel Spaß beim Vorbereiten und einen  tollen Silvesterabend!

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Autor

Marcello

Marcello verantwortet mit seinem wunderbaren Team die Unternehmenskommunikation bei Ernsting’s family, die er vor fast zehn Jahren aus der Taufe gehoben hat. Neben diesem Baby ist er auch im real life zweifacher Vater und wohnt an der Grenze zwischen Ruhrgebiet und Münsterland. Marcello ist ständig auf Achse – entweder quer durch die Republik oder als Nicht-Digital Native in den social networks dieser Welt. Dabei holt er sich immer wieder viele Inspirationen für seine drei Faibles Fashion, Food und Fitness. Als leidenschaftlicher, aber tierliebender Koch verwöhnt er nicht nur seine Familie, sondern auch sein Team mit ständig neuen veganen Kreationen – ganz ohne Missionierungseifer ;-)

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