Miriam Pielhau: Mein Kampf gegen den Krebs

8. April 2016

Miriam Pielhau ist eine Kämpferin und ein Multitalent. Sie moderiert für Radio und Fernsehen, fühlt sich schauspielerisch im Fernsehen, wie auch auf der Theaterbühne zu Hause und schreibt Bücher. Dennoch musste Miriam Pielhau auch einige schwere Schicksalsschläge in ihrem Leben verkraften. Am meisten geprägt hat sie ihre Krebserkrankung. 2008 diagnostizierten die Ärzte zum ersten Mal bei ihr Brustkrebs. Nach einer erfolgreichen Therapie, dann Ende 2014 der Schock: der Krebs ist zurück. In ihrem neuen Buch „Dr. Hoffnung“ verarbeitet Miriam Pielhau das Erlebte und erzählt die Geschichte ihrer Freundin Johanna und ihren Kampf gegen den Krebs. Mit ihrer Geschichte möchte sie Betroffenen Mut und Kraft zusprechen. Wir haben Miriam Pielhau in Berlin getroffen.

Miriam_Pielhau-Mein_Kampf_gegen_den_Krebs_Treppe

Miriam Pielhau im Interview: Ich kann und will meine Tochter nicht im Stich lassen!

Katrin: Wie hast du dich gefühlt, als du erfahren hast, dass der Krebs zurück ist? Was war dein erster Gedanke?

Miriam Pielhau: „Scheiße! Nicht schon wieder!!!“ Der erste Schock war so groß, dass er jegliche Gefühle überlagerte. Leider kämpfte sich im Anschluss direkt danach als erstes die Angst nach oben.

Katrin: Wie ist Deine Familie mit der niederschmetternden Diagnose umgegangen?

Miriam Pielhau: Sie waren geschockt und schwer betroffen. Haben mich aber niemals ihre Trauer oder Angst spüren lassen, sondern waren für mich kraft- und hoffnungsvoll.

Katrin: Wie hast Du Dich dem Kampf mit dem Krebst erneut gestellt?

Miriam Pielhau: Sehr ganzheitlich. Ich habe alle Kapitäne mit ins Boot geholt: Schulmedizin, Alternativmedizin, Psychotherapie und Dr. Hoffnung – der beste Arzt in mir.

Katrin: Was hat dir dabei am meisten geholfen? Hast du alternative Heilmethoden ausprobiert?

Miriam Pielhau: Das Gesamtpaket war gut für mich, aber entscheidendsten war wohl die Auseinandersetzung mit der Krankheit sowie die Schlussfolgerung: Was mich u.a. krank gemacht hat (Gefühle), kann mich auch wieder gesund machen. Ich muss nur das Schwere, Traurige, Verbitterte, Hilflose gegen das Positive, Optimistische, Zuversichtliche austauschen.

Katrin: Du thematisierst in Zusammenhang mit Deiner Erkrankung auch die Ernährung – inwieweit spielen bösartige Zellen und Nahrungsmittel zusammen?

Miriam Pielhau: Ich bin davon überzeugt, dass man jede Therapie hervorragend unterstützt, indem man den Krebszellen Zucker und Kohlenhydrate entzieht, denn davon ernähren sie sich. Außerdem habe ich lange streng vegan gelebt. Das ist anstrengend, aber wenn es um das eigene Leben geht, dann nimmt man so eine Herausforderung natürlich auch an.

Katrin: Was war Deine Hauptmotivation jeden Tag aufs Neue zu kämpfen? Und was hast Du in den schwachen Momenten getan?

Miriam Pielhau: Mein Kind war mit Sicherheit eine der stärksten Triebfedern. Ich kann, will und werde sie nicht im Stich lassen! Darüber hinaus habe ich einen überdimensionalen Überlebenswillen. Ich habe sehr viele Träume und Pläne – auch für und mit meiner Tochter. Da passt Sterben nicht in meinen jetzigen Lebensplan.

Katrin: Wieso hast Du in Deinem Buch nicht direkt von Dir geschrieben, sondern die Geschichte einer „Freundin“ erzählt?

Miriam Pielhau: Es war so einfacher über mich und die schweren Situationen zu schreiben, sonst hätte ich alles nochmals abends am Schreibtisch durchleben müssen. So konnte ich Johanna meine Gefühle und Gedanken in den Mund und ins Herz legen. Diese Distanz brauchte ich, um nicht weinend vor dem Computer zu sitzen. Dennoch bin im Prinzip alles ich.

Ef: Dein Buch heißt „Dr. Hoffnung“. Wie groß ist aus Deiner Sicht der Einfluss des Positive Thinkings und kann der Glaube Berge versetzen?

Miriam Pielhau: Ich behaupte: JA. Auch wenn man das natürlich nicht messen kann. Dennoch denke ich, dass wer sich aufgibt, bereits verloren hat. Das sagen sogar Schulmediziner. Wer kämpfen will und sich positiv bestärkt, hat immer die besseren Chancen.

Katrin: Was möchtest Du anderen betroffenen Frauen mit auf den Weg geben?

Miriam Pielhau: Gebt niemals auf. Gebt einfach nicht auf. Ihr könnt stärker sein – als alles.

Katrin: Was sind deine Pläne für die nächste Zeit?

Miriam Pielhau: Gesund bleiben und dreimal Urlaub machen in diesem Jahr. (lacht)

Miriam_Pielhau-Mein_Kampf_gegen_den_Krebs_Sofa

Das Thema Krebs liegt auch uns als Ernsting’s family am Herzen. Neben einem starken Willen und einem unterstützenden Umfeld ist ein weiterer Faktor im Kampf gegen den Krebs von ganz enormer Bedeutung: Die Früherkennung der Krankheit. Je früher eine Krebserkrankung entdeckt wird, desto besser stehen die Heilungschancen. Seit 2012 ist Ernsting’s family deshalb offizieller Sponsor von Pink Ribbon Deutschland. Ziel der Kampagne ist es, die Öffentlichkeit für das Thema Brustkrebs zu sensibilisieren und auf die Bedeutung der Früherkennung aufmerksam zu machen. Mehr dazu sowie nützliche Tipps zur Selbstabtastung findet Ihr auf der Seite von Pink Ribbon.

Falls Ihr gerne das neue Buch von Miriam Pielhau lesen wollt, dann schaut einmal hier.

Merken

Merken

Merken

  • Artikel Bewerten

    1 Star2 Stars3 Stars4 Stars5 Stars
    Loading ... Loading ...
  • Empfehlen

  • Drucken

Autor

Katrin

Katrin wohnt in Münster, liebt es Neues zu entdecken und hat ein großes Faible für Interior-Design. Dafür verbringt sie gerne Stunden damit, über Flohmärkte zu tingeln oder ausgiebig in Wohnzeitschriften und Interior-Büchern zu blättern. Ihr liebstes Möbelstück ist der Stuhl in sämtlichen Formen und Farben. Sie besitzt eine gewisse Schwäche für Süßigkeiten, die sie mit ausgiebigen Joggingeinheiten und Yoga bekämpft. Gerne mit einem neuen schicken Paar Sneaker, die auch im Alltag ein unverzichtbarer Teil ihrer Garderobe sind.

mehr von diesem Autor