Loslassen oder der erste Tag in der Krabbelgruppe

26. Februar 2016

Viel zu schnell ist er da: der erste Tag in der Krabbelgruppe und plötzlich muss man lernen loszulassen. Stück für Stück, und immer mehr. Das ist der Lauf des Lebens. So ist es nun einmal. Doch ist das gar nicht so leicht und manchmal schmerzt das Mutterherz.

Große Vorfreude Dich kennenzulernen

Die Schwangerschaft, eine ganz besonders aufregende Zeit, in der man voller Vorfreude ist. Vorfreude darauf, das kleine Menschenkind endlich im Arm zu halten. Das eigene Kind anzuschauen, es zu herzen, diesen kleinen Menschen endlich kennenzulernen. Erscheinen einem die letzten Schwangerschaftswochen noch unglaublich zäh, so verfliegt die Zeit nach der Geburt förmlich rasend schnell. Das Wochenbett, die ersten spannenden Monate des Kennenlernens sowie der erste Zahn, der erste Schritt, das erste Wort. Und plötzlich ist er da – der erste Tag in der Krippe, Krabbelgruppe oder Kita. „Wow, wann ist mein Baby so groß geworden?!“ fragt man sich und schluckt. Wohlwissend, dass der erste Tag nicht leicht sein wird. Für beide Seiten. Loslassen.

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Der erste Tag in der Krabbelgruppe

Ich erinnere mich, wie aufgeregt ich an diesem Morgen war. Ich wusste, dass es für uns beide ein großer, ein ganz besonderer Tag sein wird. Der erste Tag in der Krabbelgruppe. Zitternd kontrollierte ich noch einmal den kleinen Rucksack darauf, dass auch wirklich alles eingepackt ist: eine kleine Brotdose, eine Trinkflasche und Dein liebstes Kuscheltier. Außerdem natürlich Wechselwäsche und Windeln, klar. Sicher ist sicher, man weiß ja nie. Auf dem Weg in die Kita gesellt sich zu der Aufregung ein dicker Kloß, der mir schwer im Hals liegt. Schluck. Er will aber nicht weichen, ganz im Gegenteil. Vor der Tür steigen wir aus dem Auto und betreten gemeinsam die Räumlichkeiten, die wir zuvor schon einige Male besichtigt haben. Sie sind uns deshalb nicht fremd. Ich ziehe Dir die Jacke aus und Deine neuen Hausschuhe an, welche wir Dir extra für diesen großen Tag besorgt haben. Ich schlucke schwer. Nicht weinen, Du darfst auf gar keinem Fall anfangen zu weinen. Willst Du denn das Kind verrückt machen?! Und ich schlucke nochmals mühsam und hoffe, die Tränen damit zuverlässig zu verbannen. Weg mit Euch, ich kann Euch nun gerade ganz und gar nicht gebrauchen. In diesem Moment ärgere ich mich über meine Weinerlichkeit, darüber, dass ich so emotional und weich bin. Ist es doch ein toller, ein unglaublich aufregender Tag. Unser Mädchen wird groß, richtig groß, und ist ab heute sogar ein Krabbelgruppenkind.

Die Mäusegruppe – an der Tür kleben kleine Fotos mit Gesichtern Deiner neuen Kameraden und die große Maus, das Maskottchen Deiner Gruppe. Wir klopfen an und betreten den Raum. Die Kinder wuseln umher, der Raum ist bunt und fröhlich und Du wirst von Deiner Betreuerin mit einem herzlichen Lächeln empfangen. Der Kloß löst sich langsam und ich sehe, dass Du ganz gespannt alles beobachtest. Ich weiß, Dir wird es hier gefallen – mit all den Kindern, dem schönen Spielzeug und dem tollen Garten. Du wirst hier viel draußen sein und es lieben. Du wirst jeden Tag etwas Neues lernen und unabhängiger werden. Und Du wirst hier ganz viel Freude haben. Es ist Zeit, mich zu verabschieden. Und da sind sie wieder im Anmarsch, die Tränen. Ich hocke mich zu Dir hinunter, gebe Dir einen dicken Kuss, umarme Dich und sage Dir, dass ich ganz bald wieder da bin, um Dich abzuholen. Ich wünsche Dir viel Freude und einen schönen Tag. Ich weiß, dass Du all meine Worte noch gar nicht richtig verstehst und doch bin ich mir sicher, dass Du weißt, was gleich passiert. Mama geht und kommt wieder. Ich verabschiede mich von Deiner Betreuerin, gehe und schließe hinter mir die Tür. Und da kommen mir doch die Tränen, weil ich so stolz auf Dich bin und weil ich weiß, dass dieses Loslassen so wichtig ist, für uns beide. Und weil ich ganz furchtbar stolz auf Dich bin, wie Du als noch so kleiner Mensch der Welt und Deinen Mitmenschen so offen begegnest. Ja, und diese Tränen sind in Ordnung.

Checkliste für die Krippe, Krabbelgruppe oder Kita

Krabbelgruppe_Outfit

Damit die Kleinsten in der Krippe, Krabbelgruppe oder Kita immer gut versorgt sind, solltet Ihr immer ein paar Dinge vor Ort lagern – so zum Beispiel Wechselwäsche. Kinder sauen sich schnell ein oder etwas geht neben die Windel. Also, was darf in keiner Tasche fehlen?!

  • Wechselwäsche: Unterwäsche oder ein Body, eine Strumpfhose, Socken, Hose, Pullover, ein Sonnenhut, eine Badehose
  • wenn nötig: Windeln und Feuchttücher
  • Sonnencreme (im Sommer und Herbst)
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Autor

Janina

Gastbloggerin Janina ist PR Professional und Wortakrobatin. Sie ist eine Leseratte, liebt die Schreiberei und ganz besonders ihre kleine wachsende Familie. Im März 2015 kam Töchterchen Nummer 2 zur Welt. Hand in Hand mit ihrem Liebsten und ihren Töchtern, Anni und Mimi, genießt sie das Leben. Stets mit einem Lächeln im Gesicht. Auf ihrem Blog janinchenvonw.de schreibt sie über all die Themen, die ihr am Herzen liegen - so auch über ihren Alltag mit Kind.

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