Portrait: Was macht eigentlich unsere Head of Design Gyoengyver Nagy?

4. September 2014

Von vielen Frauen ist es der Traum einen Beruf zu haben, der mit Mode zu tun hat oder noch besser: Sogar Kleidung designen zu können. Für die 35-jährige Gyoengyver Nagy hat sich genau dieser Traum erfüllt. Seit drei Jahren arbeitet sie bei Ernsting’s family als Head of Design. Wie sie das geschafft hat und was man überhaupt als Head of Design für Aufgaben hat, erfahrt ihr hier im Interview mit Gyoengyver Nagy (im Folgenden GN abgekürzt), das unsere Auszubildene Victoria mit ihr geführt hat.

Victoria: Wie sind Sie zu Ernsting’s family gekommen?

GN: Ich war für eine Zeit in Indonesien und habe dort für eine Agentur gearbeitet. Unter anderem habe ich eine Schule geleitet, mit dem Schwerpunkt Bekleidung. Die Schule hat sozialbenachteiligte Schüler gefördert. Einer der finanziellen Unterstützer dieser Schule war Ernsting’s family.. So habe ich Kontakt zu Ernsting’s family bekommen und bin dann eher zufällig hier gelandet.

Victoria: Wollten Sie denn schon immer was mit Mode machen oder war auch das eher Zufall?

GN: Ich habe mich schon immer für Sport und Mode interessiert. Schließlich habe ich mich für Letzteres entschieden, aber ich habe mich nie in der Rolle von Karl Lagerfeld gesehen. Er arbeitet ja doch eher theoretisch und ich wollte immer viel lieber praktisch und in der tragbaren Modewelt arbeiten.

Victoria: Was gefällt Ihnen denn besonders an Ihrem Beruf?

GN: Besonders gefällt mir die Schnelligkeit, es kommt immer etwas Neues. Außerdem gefällt es mir viele spannende Personen kennenzulernen und dass ich den Menschen etwas Gutes tun kann und sie durch Kleidung verschönern kann.

Victoria: Und was zählt alles zu Ihren Aufgaben?

GN: Vor allem muss ich viel organisieren und koordinieren, da die Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Abteilungen das A und O ist. Ich bin dafür zuständig, dass die Arbeit der einzelnen Fachbereiche gut ineinander greift und miteinander verzahnt ist, so dass am Ende alle zufrieden sind. Aber auch die Trendrecherche zählt zu meinen Aufgaben.

Victoria: Entscheidet sich durch die Trendrecherche auch das Aussehen neuer Kollektionen?

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Head of Design, Gyoengyver Nagy, erarbeitet mit ihrem Team zusammen etwa 25 bis 60 Styles pro Kollektion.

GN: Zum Teil ja. Wir fahren Anfang des Jahres immer zu Stoffmessen, um zu erfahren, welche Stoffe und Farben Trends werden können. Außerdem fliegen wir auch nach London und in andere Modemetropolen, um zu schauen, was bei den anderen Textilketten im Trend ist. Aber genau so wichtig ist es auch zu schauen, was sich in der Vergangenheit gut verkauft hat. So ergibt sich viel Input von Altem und Neuen und die Aufgabe von meinem Design-Team und mir sowie unserem Category Management ist es, diesen Mix miteinander zu vereinen sowie an den Stil von Ernsting’s family anzupassen.

Victoria: An welcher Kollektion arbeiten Sie zurzeit?

GN: Zurzeit planen wir tatsächlich schon die Juni-/Juli-Kollektion 2015. Wir haben immer zwischen neun und elf Monaten Vorlaufzeit. Wobei man erwähnen muss, dass wir für das Design der jeweiligen Kollektion nur 20 Tage Zeit haben, bevor diese in die anderen Abteilungen weitergereicht wird.

Victoria: Das hört sich aber sehr anstrengend und kurz an.

GN: Oh ja, auf jeden Fall! Vor allem wenn man bedenkt, dass wir zwischen 25 und 60 Styles pro Kollektion kreieren. Da fühlt man sich schon manchmal wie in einer Kreativ-Fabrik, aber wie ich eben ja bereits erwähnt hatte, macht mir vor allem diese Schnelligkeit besonders viel Spaß und genau das ist auch die Herausforderung für jeden Designer

Victoria: Und was wird der absolute Trend im Herbst?

GN: Im Trend ist vor allem der „Two in one“-Style. Aber auch Kleidungsstücke mit Lederdetails oder mit voluminösem Effektgarn wie zum Beispiel Feather Yarn, sind ein Highlight im Herbst. Bei den Farben ist die Kombination aus grün und gelb weit vorne. Doch auch die Farbe Plum, also der Pflaumenton sowie der Kontrast von schwarz und weiß, sind gerne gesehen.

Victoria: Ich habe mir immer die Frage gestellt, woher Sie und Ihr Team wissen, was die Kunden wollen, bevor diese das eigentlich selbst wissen?

GN: Ich stelle mir dafür immer die Frage, was unseren Kunden wohl gefallen könnte. Allerdings habe ich mit der Zeit festgestellt, dass die Beantwortung dieser Frage immer schwieriger wird, da die Kunden nicht mehr so gradlinig sind wie früher. Deshalb ist es für uns auch umso wichtiger selbst in die Filiale zu gehen, um sich unsere Kundin anzusehen und zu schauen, was dieser Person gefällt und sie auch zu befragen. Außerdem behalten wir selbstverständlich den Markt und die Konkurrenz im Auge.

Victoria: Okay, eine letzte Frage habe ich noch: Was macht für Sie Ernsting’s family aus?

GN: Für mich macht vor allem das gute Arbeitsklima Ernsting’s family aus. So macht es sehr viel Spaß zu arbeiten. Außerdem finde ich es schön in einem Familienunternehmen zu arbeiten. Ebenfalls ist für mich das Besondere an Ernsting’s family, dass so viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt und Verantwortung übernommen wird.

Victoria: Vielen Dank für das Gespräch!

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Autor

Victoria

Unsere Auszubildene Victoria ist 19 Jahre alt und wohnt im beschaulichen Coesfeld. Hier jagt sie ihren Gegnerinnen bei diversen Fußball-Matches eine gehörige Portion Angstschweiß auf die Stirn, denn Fußball ist ihr Leben. Ganz handzahm ist sie hingegen zu ihrem Pferdchen, mit dem sie durch das malerische Münsterland reitet.

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