Kolumne: Zurück im Job nach der Elternzeit

2. September 2014

Als ich mich vor gut 15 Monaten von meinen Kollegen in den Mutterschutz mit anschließender Elternzeit verabschiedete, flossen viele Tränen und ich konnte mir ein Leben ohne den Job so gar nicht vorstellen. Die ersten Wochen fühlten sich zunächst wie Urlaub an, dann war ich voll eingespannt mit Kinderzimmer einrichten und die letzten Erledigungen besorgen und dann, als meine Tochter im Juli 2013 zur Welt kam, war sowieso alles anders und die Tage rauschten  nur so an einem vorbei.

Erzählten mir vor meiner Elternzeit erfahrene Mamas, die bereits wieder zurück im Beruf waren, dass das eine Jahr Elternzeit soooooo schnell vorbei gehen würde, schaute ich sie nur ungläubig an und konnte es mir kaum vorstellen. Schließlich sprachen wir von einem Jahr! Zwölf Monate! 365 Tage! Das war doch eine unendlich lange Zeit! Nein, war es nicht. Das eine Jahr mit meiner Tochter verflog (leider) viel zu schnell. Jeden Tag passierten so viele neue Dinge: Aus dem kleinen, hilflosen Winzling ist ein plapperndes, laufendes und selbstbewusstes Persönchen geworden, und auf einmal war er da: der Tag, an dem ich wieder anfing, zu arbeiten.

Im Vorfeld hatten mein Freund und ich uns nach einem Kita-Platz für unsere Kleine umgeschaut. Was natürlich in Münster – wie auch in anderen Städten Deutschlands – nicht gerade einfach war, gibt es doch einfach mehr Nachfrage, als dass Angebote da wären. Doch wir hatten Glück und „erkämpften“ uns den einen freien Platz in unserer Wunsch-Kita. Nachdem wir dieses Projekt also erfolgreich abgeschlossen hatten, konnte ich mit meinem Chef meine zukünftigen Arbeitszeiten besprechen. Für mich stand schon vor der Elternzeit fest, dass ich gerne mit 30 Stunden wieder einsteigen möchte. Nun mussten meine Arbeitszeiten um die Kita-Öffnungszeiten „herumgestrickt“ werden. Da ich Gott sei Dank mit Ernsting’s family einen sehr familienfreundlichen Arbeitsgeber habe, konnte auf alle meine Wünsche eingegangen werden und ich habe nun sogar auch einen Tag Home Office. Außerdem besprachen wir schon mal für welche Projekte ich zuständig sein werde, wenn ich wieder da bin.

Dachte ich das ganze Jahr über noch, dass ich bestimmt total cool und relaxt wieder anfangen würde zu arbeiten, beschlichen mich in meiner letzten „freien“ Woche doch ganz schön viele Zweifel und Ängste. Schaffen wir, zu Hause in den neuen Rhythmus zu finden? Packt unsere Tochter den Kita-Alltag? Schaffe ich es, sie jeden Morgen dort abzugeben und zur Arbeit zu fahren? Kann ich mich in alle Abläufe wieder einarbeiten? Wo finde ich nochmal welches Programm in unserem Firmennetzwerk? Wie nehmen mich die Kollegen wieder auf? Fragen über Fragen, die mir so manch schlaflose Nacht bescherten. Als ich am 15. August dann jedoch morgens durch die Firmentür kam, waren alle Zweifel wie weggewischt. Ich wurde direkt von allen fröhlich empfangen und in den Arm genommen. In unserem PR-Büro war mein Schreibtisch liebevoll geschmückt und ein wunderschöner Blumenstrauß zierte meinen Platz.

Als ich den Rechner hochgefahren hatte, fiel mir auch zum größten Teil alles wieder ein, selbst die Passwörter hatte ich noch alle irgendwo in meinem Hinterstübchen abgespeichert 😉 Klar, bei einigen Sachen musste ich nochmal nachfragen, aber das war auch überhaupt kein Problem und meine Kollegen halfen mir gerne weiter.

Spätestens als ich dann meinen ersten Artikel hier auf unserem Blog veröffentlicht und wie ganz selbstverständlich wieder eine Presseanfrage beantwortet hatte, fühlte ich mich schon wieder voll drin und bin freudestrahlend und stolz nach der Arbeit zur Kita gefahren und habe glücklich meine Tochter in den Arm genommen. Ja, wir können das schaffen!

 

 

Titelbild: © Marco2811 – Fotolia.com

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Autor

Heike

Heike wohnt ebenfalls im schönen Münster, obwohl sie immer dachte, dass es für sie nach dem Studiumsende hinaus in die große weite Welt geht. Doch dann passierte das, was man das Leben nennt und nun lebt sie glücklich und zufrieden mit ihrem Freund und ihrer kleinen Tochter in einem Vorort Münsters. Ländliche Idylle statt Großstadtdschungel. Den bereist sie jetzt nur noch, wenn sie ihre Freunde in ganz Deutschland besucht und dafür gerne nach Hamburg, Berlin, oder München jettet. In Münster trifft sie sich gerne mit Freunden in den vielen kleinen Cafés und ist hier auch immer auf der Suche nach neuen Kaffee-trink-Locations. Außerdem kennt sie seit der Geburt ihrer Tochter auch sämtliche Spielplatz-Hotspots der Stadt und weiß, in welchem Restaurant die Kellner besonders kinderfreundlich sind ;-) Als Working-Mum versucht sie jetzt Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen und freut sich auf diese neue Herausforderung.

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2 Kommentare

  1. Ich glaube, die Ängste hat jede Mama, zumindest hatte ich auch ungemein viele. Der erste Abschied zuhause lies auch ein paar Tränen bei mir kullern. Aber nachdem sich alles ein wenig eingependelt hat, war alles gut. Wenn es erstmal rund läuft, läuft es immer so weiter 🙂 und die meisten kleinen Problemchen haben sich wie von selbst gelöst.

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